Agglomerat

Unter dem Begriff Agglomerat (lat. agglomerare = zusammenballen, anhäufen) versteht man im Schleifmittelbereich eine Verbindung von mehreren Schleifkörnern gleicher Korngröße, die, bevor sie auf eine Unterlage gestreut werden, vorher in einem technischen Prozess (Aufbauagglomeration) mithilfe von Kunstharz zu einem größeren Granulat geformt werden. Die so gewonnenen Kornanhäufungen mit festem Verbund sind mehr oder weniger gleich groß und werden dann wie herkömmliches Schleifmineral auch auf den jeweiligen Schleifmittelträger aufgebracht und mit Kunstharz fixiert.

Agglomeratbänder bieten dem Anwender eine um ein Vielfaches höhere Standzeit im Vergleich zu herkömmlichen, einschichtigen Schleifbändern. Deshalb spricht man hier auch von Langzeitschleifbändern. Dabei ist die geschliffene Oberfläche über den gesamten Schleifprozess hinweg relativ konstant in Bezug auf Rautiefe und Schliffbild (verbrauchtes, stumpfes Korn bricht aus, daneben oder darunter liegendes frisches Schleifkorn kommt zum Einsatz). Die Schleifmitteloberfläche sieht beim Agglomeratband aufgrund der Korn-Zusammenballungen erst einmal wesentlich gröber aus, das Schliffbild ist jedoch feiner im Vergleich zu einem herkömmlichen Schleifband.

Im Bereich der Schleifbänder bietet Klingspor verschiedene Typen von Agglomeratbändern unter der Zusatzbezeichnung „Kulex“ an, die sich in der Bindungshärte (weich – hart), der Kornart (Korund – Siliziumkarbid) und der Unterlage (robust – flexibel) unterscheiden und jeweils für bestimmte Anwendungen entwickelt wurden. Typische Anwendungsgebiete sind der spitzenlose Rundschliff von Edelstahlrohren oder der Flächenschliff von Flachstahl, Blechen und Coils.

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